Chronik des Schützenvereins 1967 e.V. Solms

von Hans Hofmann, weitergeführt von Ernst-Ludwig Görnert

Die Wiege des Schützenvereines 1967 e.V. Solms, der als Schützenverein Oberndorf gegründet wurde, stand in der Gaststätte Richter, im heutigen Stadtteil der Stadt Solms, Oberndorf. Hier trafen sich bei einem Glas Bier die Herren Friedhelm Benz, Otto Berghäuser und Otto Lommel und beschlossen auf Anregung von Otto Lommel einen Schützenverein oder eine Schießsparte im Rahmen des Turnvereines zu gründen.

Zum 03. Januar 1967 wurden von Otto Lommel alle Interessierten in das Lokal Egon Richter in Oberndorf eingeladen.

"Es ist zwar noch kein Verein, aber die interessierten 18 Teilnehmer der Versammlung vom 03. Januar 1967 waren nach Abwägung aller Vor- und Nachteile einstimmig der Überzeugung, dass ein Schützenverein und keine Sparte innerhalb des Turnvereins gegründet werden sollte"

So stand es Die Wiege des Schützenvereines 1967 e.V. Solms, der als Schützenverein Oberndorf gegründet wurde, stand in der Gaststätte im damaligen Amtsblatt.

Am 19. Januar 1967 wurde dann die Gründungsversammlung einberufen , an der folgende 14 Personen, die damit Gründer des Schützenvereines sind, teilnahmen:

1. Benz, Friedhelm
2. Benz, Gert - Ullrich
3. Witzig, Helmut
4. Viehmann, Willi
5. Möller, Josef
6. Hartjes, Hans
7. Sattler, Karl
8. Sattler, Alwin
9. Rademacher, Günter
10. Wenzel, Horst
11. Caesar, Egbert
12. Kibai, Franz
13. Ludwig, Richard
14. Lommel, Otto

Unter der Leitung des damaligen Kreisschützenmeisters Walter Nagel und in Gegenwart des stellvertretenden Kreisschützenmeisters Walter Kling wurde der Schützenverein 1967 Oberndorf aus der Taufe gehoben.

Aus dem Kreis der erschienenen Interessenten wurde nach Abstimmung ein vorläufiger Vorstand für ein Jahr gewählt. Der erste Vorstand des Vereins setzte sich wie folgt zusammen:

I. Vorsitzender: Hartjes, Hans
II. Vorsitzender: Wenzel, Horst
Schriftwart: Caesar, Egbert
Kassierer: Rademacher, Günter
Schießwart: Benz, Friedhelm


Außer der Festlegung der monatlichen Beiträge und der Eintrittsgebühr wurde beschlossen, alle diejenigen, die bis zum 31 Januar 1967 in den Verein eintreten, als Mitbegründer zu führen. Es sind dies folgende Personen:

Ebert, Anton
Heberling, Reinhold
Lutz, Horst
Riedmüller, Dieter
Zeh, Peter

Bereits drei Wochen nach der Gründungsversammlung zählte der Verein schon 40 Mitglieder.


Sein erstes Domizil fand der Verein in der Gaststätte Klaas in Oberndorf, wo man bis zum 21. August 1969 eine bleibende Stätte fand. Das man sich hier wohlfühlte lag auch mit an dem Pächterehepaar Volz. Hier wurde sich nun entsprechend eingerichtet, was in dieser Zeit nicht einfach war, hatte man doch kaum Kapital zum Kaufen von den dringend benötigten Gerätschaften. Die ersten Luftgewehrscheibenstände wurden z.B gebraucht für 50, - DM vom Schützenverein Klein - Altenstädten gekauft. So wurde es durch den Eifer und das Interesse der Vereinsmitglieder möglich, dass am 15. April 1967 sich der jüngste Verein in Oberndorf der Öffentlichkeit vorstellen und offizielle Eröffnung feiern konnte. An diesem Abend wurde auch das Ostspokalschießen in's Leben gerufen, welches sich noch heute einer großen Beliebtheit unter den Ortsvereinen erfreut.

Im gleichen Jahr, also 1967, wurde der Bau eines Kleinkaliber - Schießstandes beschlossen. Man nahm Verbindung mit dem Gemeinderat und dem damaligen Bürgermeister Heinrich Docter, der schon dem Verein bei seiner Gründungsfeier Unterstützung zugesagt hatte, auf. Eine Einigung war schnell hergestellt und per Vertrag wurde dem Verein am 30. Juni 1968 das Grundstück "In der Zechweid" an der Ziegelhütte zugewiesen. Pläne wurden erstellt, Kostenvoranschläge erarbeitet, gebaut wurde aber nie.

Am 09.März 1967 wurde der Verein Mitglied im Landessportbund Hessen und am 16. März 1967 Mitglied im Hessischen Schützenverband.

Der Verein wurde am 01. Februar 1968 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Braunfels eingetragen und konnte sich nunmehr e.V. nennen. Die dafür erforderliche Satzung wurde schon am 10. Februar 1967 errichtet.

Bei der Jahreshauptversammlung am 11.Januar 1969 wurde Walter Bill zum neuen 1.Vorsitzenden des Vereins gewählt.

Im Jahre 1969 bekam die Gaststätte Klaas einen neuen Pächter und der Verein von diesem die Kündigung. Bis zum 21. August 1969 konnte man den Schießbetrieb in der Gaststätte Klaas noch aufrechterhalten. In dieser Zeit wurden Verhandlungen mit dem Besitzer der Gaststätte Richter, Egon Richter geführt, der gerade dabei war, mit dem Anbau eines Saales incl. dreier Kegelbahnen, seine Gaststätte zu vergrößern. Diese Verhandlungen verliefen für den Verein positiv. So konnte man am 23. August 1969 in die Räumlichkeit der Gaststätte Richter einziehen. Die "Räumlichkeit" war, weil der Saal bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig gestellt werden konnte, der Rohbau von der Kegelbahn. Damit man den Schießbetrieb aufrecht erhalten konnte, wurden hier provisorisch die Schießstände aufgebaut. Dann kam der 28. Oktober 1969 und damit der lang ersehnte Einzug in den Saal. Wer aber nun annahm, jetzt wären alle Schwierigkeiten gemeistert, sah sich leider getäuscht. Denn an jedem Trainingsabend, so sah die Forderung des Wirtes es vor, mussten alle Schießstände vorher auf und danach wieder abgebaut werden.

Ende der 60er Jahre setzte im Lande Hessen eine gebietliche Neugliederung der Gemeinden und Landkreise ein. In der Phase der noch möglichen freiwilligen Entscheidung schlossen sich zum 01. Juli 1971 die Gemeinden Burgsolms und Oberndorf zur Gemeinde Solms zusammen. Von der damaligen Gemeindevertretung wurde noch im gleichen Jahr beschlossen, ein Bürgerhaus zu bauen. Nach Verhandlungen mit Bürgermeister Mohr und den damaligen Gremien der Gemeinde Solms, wurden dem Verein Räume für seine Zwecke in diesem Bürgerhaus, der "Taunushalle Solms"zur Verfügung gestellt. Dies wurde per Vertrag zwischen beiden Parteien festgelegt.

Dafür wurde der Schützenverein 1967 Oberndorf e. V. auf Schützenverein 1967 e. V. Solms umbenannt. 1972 wurde mit dem Bau der Taunushalle Solms begonnen, im gleichen und dem darauffolgenden Jahr hatte der Verein Gelegenheit seine Räume entsprechend auszubauen.

Im April 1974 verlor der Verein durch einen tragischen Unfall seinen 1. Vorsitzenden Walter Bill. Die Vereinsgeschäfte wurden vom 06.Mai 1974 bis zum 13. Dezember 1974 kommissarisch vom zweiten Vorsitzenden Hans Hartjes geführt. Im Juni 1974 war es dann endlich soweit, dass der Verein in seine neuen Räumlichkeiten offiziell einziehen konnte. Dem Verein standen nun 7 Schießstände für Luftdruckwaffen zur Verfügung, wobei man zwei Stände für das Schießen mit dem Zimmerstutzen auf 15 m umbauen konnte. Später wurde die Anlage auf 8 Stände umgebaut. Am 13. Dezember 1974 wurde Richard Martin zum neuen I. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Sein 10 jähriges Bestehen konnte der Verein mit einem großen Schützenball am 22. Okt. 1977 in der Taunushalle Solms feiern. Bei der am 19. November 1977 durchgeführten Jahreshauptversammlung wurde Gerhard Schäffl zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Er führte den Verein bis zur Jahreshauptversammlung am 23. Februar 1980, bei der Hans Hofmann zum I. Vorsitzenden gewählt wurde.

Das Jahr 1983 war für den Verein ein Glücksfall. In diesem Jahr wurde am 25. Oktober von den Stadtverordneten der Stadt Solms der Bau einer Turnhalle beschlossen, wobei die unteren Räume dem Schützenverein zur Verfügung gestellt wurden. Im Gegenzuge zur Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung, wurde der Stadt Solms, das von der damaligen Gemeinde Oberndorf zugewiesene Grundstück "In der Zechweid" an der Ziegelhütte, zurückgegeben. Der Ausbau von der neuen Schießanlage musste in Eigenregie vom Verein übernommen werden.


Mit großem Idealismus, Fleiß und Interesse wurde von den Mitgliedern in der kurzen Zeit von nur 4 Monaten in 4000 Arbeitstunden der Ausbau bewältigt und dem Verein durch einen entsprechenden Vertrag mit der Stadt Solms eine Zukunft für alle Zeiten geschaffen. Stolz konnte man nun auf eine Anlage mit 9 Schießständen für Luftdruckwaffen, eine Sportpistolenanlage und 5 Kleinkaliberständen blicken, die offiziell bei der Standweihe am 23. März 1985 ihrer Bestimmung übergeben werden konnte. Durch die große Initiative und den Einsatz vieler Mitglieder konnte in all den folgenden Jahren der Verein seine Schulden abtragen, so dass er heute mit seinen163 Mitglieder gesichert in die Zukunft blicken kann. Im Mai 2003 verstarb völlig unerwartet der 1. Vorsitzende Hans Hofmann, der bis zu diesem Zeitpunkt den Verein 23 Jahre geführt hatte. Er hatte in dieser Zeit den Verein geprägt und durch seine unermüdliche Vereinsarbeit den Verein zu dem gemacht, was er heute ist. Nach seinem Tode führte der 2. Vorsitzende Gerhard Schäffl den Vorsitz bis zur nächsten Mitgliederversammlung im März 2004 weiter. Bei der Vorstandswahl 2004 wurde Raimund Klug zum 1. Vorsitzenden gewählt. Sein Amt als 1. Schriftführer übernahm Christina Konkoly und 2. Schriftführer wurde Joachim Strauß.

Im April 2004 begann der Umbau der Schießanlage mit der elektronischen Zielerfassung der Firma Meyton. Alle Luftdruck- und KK-Stände wurden umgerüstet. Es gibt 9 elektronische Schießrahmen von denen 5 in der KK-Saison umgebaut werden. Die Baumaßnahmen wurden im Juni 2004 abgeschlossen.


2007 wurden die Feuerwaffenstände des Vereins mit bleistaubfreien Kugelfängen ausgerüstet. Dieser Umbau war aus Umweltschutzgründen und für die Gesundheit der Schützen von der Vereinsführung beschlossen und durchgeführt worden.

Im Jahr darauf wurde eine Ransom-Rest (Einschießgerät für Kurzwaffen) angeschafft und hilft den Schützen die ideale Munition für ihre Waffen zu bestimmen.


2009 waren größere Umbaumaßnahmen erforderlich, um die Sicherheit des Schießstandes zu verbessern.

2013 wurde der Mietvertrag von der Stadt Solms gekündigt und die Mitglieder standen vor einer, für den Verein, schicksalhaften Aufgabe und Entscheidung. Nach langen und schwierigen Verhandlungen gelang es dem Vorstand den Mietvertrag mit geänderten Konditionen zu verlängern und somit die Zukunft des Vereins zu gewährleisten.